Sicherung des Sodabuckels abgeschlossen
Eigentlich ein guter Grund zum Feiern fĂŒr die Stadt und unseren Stadtteil. Aber mehr als ein mittelgroĂer Pressetermin ist nicht daraus geworden: Am Freitag hat Lampertheims BĂŒrgermeister Gottfried Störmer den letzten Baum auf dem Sodabuckel angepflanzt. Das 30.000-Quadratmeter-Areal mit den Produktionsresten der frĂŒheren chemischen Fabrik ist nun neu geformt; die giftigen Altlasten darin sind gesichert, sollten also nicht mehr ins Grundwasser oder an die ErdoberflĂ€che gelangen.
Das bedurfte einigen Aufwands: Die Bauarbeiter hatten 19.000 Kubikmeter Boden umgelagert, eine 60.000 Kubikmeter starke Wasserhaushaltsschicht eingebaut und 10.000 Quadratmeter Kunststoffverdichtungsplanen verlegt. Der Forst setzte 26.000 kleine BĂ€ume und StrĂ€ucher ein, damit wieder ein Wald entsteht. Kosten fĂŒr die Stadt: 5,5 Millionen Euro.
Mit der Sicherung des Sodabuckels in NeuschloĂ endet fĂŒr die Stadtverwaltung ein Kapitel, das recht dunkel begonnen hatte. Es war im Jahr 1987, als die Kommune einen attraktiven Abenteuerspielplatz eröffnete – auf jenem HĂŒgel, den der Volkmund aus guten GrĂŒnden Sodabuckel nennt.
Nach mehreren Altlasten-Funden im Wohngebiet lieà die Stadt zwei Jahre spÀter zÀhneknirschend den Abenteuerspielplatz untersuchen. Die Ergebnisse waren verheerend. Die Schadstoffbelastung war so hoch, dass selbst aufgewirbelter Staub gefÀhrlich sein konnte. Die Verwaltung geriet in eine Schockstarre: Erst Monate, nach dem diese gefÀhrliche Erkenntnis schriftlich vorlag, schloss sie den Kinderspielplatz.
Mehr ĂŒber diese Zeit und die Rolle der Stadtverwaltung unter ihrem seinerzeitigen BĂŒrgermeister Gisbert Dieter (SPD) findet sich in unserer Geschichte ĂŒber den Kampf um die Sanierung. Erst Erich Maier, der 1997 sein Amt antrat, Ă€nderte die Grundhaltung; seither bringt die Kommune die Sanierung und Sicherung in NeuschloĂ mit voran.
Im Stadtteil rĂŒckte in der Folge die Sanierung der mehr als hundert GrundstĂŒcke auf dem Wohngebiet in den Vordergrund – es war die gröĂte bewohnte Altlast in Hessen. Dann schlieĂlich die Sicherung des Sodabuckels, die nun erfolgreich zu Ende geht. Ganz fertig mit den Ăberresten der chemischen Fabrik ist NeuschloĂ damit freilich nicht, wie Carola Biehal, die Vorsitzende von Altlasten-Projektbeirat und BĂŒrgerkammer, beim offiziellen Baumpflanzen betonte: Das Grundwasser ist weiter noch stark belastet. Und im Wald gibt es unter anderem mit dem Roten Hof und den Sandgruben noch FlĂ€chen, die von Altlasten befreit werden mĂŒssen.
Das Luftbild hat uns Ernst Kraus zur VerfĂŒgung gestellt – vielen Dank!