Neuer Vereinsvorstand
Der Altlastenverein NeuschloĂ hat ein neues FĂŒhrungsteam: Carola Biehal wurde von den Mitgliedern zur Vorsitzenden bestimmt. Sie löst den bisherigen Vereinschef Ralf Peter ab, der nicht mehr antrat. Zweiter Vorsitzender ist nun Dr. GĂŒnter Weidenauer, dritter Michael Bayer. Das Mandat des neuen Vorstands lĂ€uft ĂŒber zwei Jahre.
Die Versammlung in der GaststĂ€tte âKurpfalzâ wĂ€hlte Carola Biehal mit groĂer Mehrheit. Sie ist bereits seit Jahren in Sachen Altlasten in dem Lampertheimer Stadtteil aktiv – zuletzt als Sprecherin des Projektbeirats (PAN). Den Vorstand komplettieren SchriftfĂŒhrerin Helga Irrgang, Kassenwart GĂŒnter KirchenschlĂ€ger sowie die Beisitzer Gabriele Klos und Horst Irrgang. Lorenz Kirmeier und Paul Schneider, die sich bisher sehr als Stellvertreter engagiert hatten, standen nicht mehr zur Wahl.
Der Verein hatte sich, initiiert vom Projektbeirat, im Jahr 2000 gegrĂŒndet, um als juristische Person die Belange der BĂŒrger zu vertreten. Ihm gehört ein GroĂteil der Haushalte an, die von den Altlasten betroffen sind: Die meisten der 106 Mitglieder leben auf einem der 125 bebauten GrundstĂŒcke im Sanierungsgebiet.
Bisher wichtigstes Projekt des Vereins ist das Rahmenabkommen mit dem Land Hessen und der Stadt Lampertheim, das nach langwierigen GesprĂ€chen im FrĂŒhjahr 2002 zustande kam; auf dieser Grundlage schlossen und schlieĂen die Anwohner nach und nach ihre EinzelsanierungsvertrĂ€ge ab. Dank der MitgliedsbeitrĂ€ge kann sich der Verein juristischen Beistand einholen, den sich einzelne Anwohner selten leisten können.
Paul Schneider gehört zu den Neuschlössern, deren GrundstĂŒck bereits saniert ist. Er berichtete in der Versammlung davon, wie sich die Arbeiten auswirken. âEs ist schon hart, wenn man zusehen muss, wie Jahrzehnte alte BĂ€ume gefĂ€llt werdenâ, sagte er. Auch andere Anwohner kennen das, genau wie den Krach der Baumaschinen â und natĂŒrlich all die Unannehmlichkeiten, die ein Leben hinter Folien an den HauswĂ€nden mit sich bringt. Am Ende aber steht die Erleichterung und Freude ĂŒber den neu gestalteten Garten – auch wenn groĂe BĂ€ume fehlen.
Nur kleinere Ungereimtheiten störten den Sanierungsablauf aus Anwohnersicht; nach den ersten Erfahrungen hakt es manchmal an der richtigen Zusammenarbeit der Baufirma, die den Boden austauscht, und dem Unternehmen, das die GrundstĂŒcke wieder in den ursprĂŒnglichen Zustand versetzt. Der Projektleiter der HIM Altlastensanierungsgesellschaft, Ulrich Urban, sah das Ă€hnlich. Er denkt nun darĂŒber nach, die Arbeiten kĂŒnftig an eine einzige Firma zu vergeben.
Thema war auch die Frage, ob und in welchem Umfang die verschmutzte Erde unter den StraĂen ausgetauscht werden soll. Das Land sieht hierfĂŒr keine Notwendigkeit. Die Verwaltung der Stadt Lampertheim gibt dagegen zu bedenken, angesichts möglicher Arbeiten an den Versorgungsleitungen sei eine Sanierung grundsĂ€tzlich sinnvoll. Die Stadtverordneten haben eine Entscheidung Mitte Juni vertagt; Ulrich Urban drĂ€ngte sie in der Vereinsversammlung zur Eile. Der Altlastenverein hĂ€lt einen vollstĂ€ndigen Austausch des Materials fĂŒr notwendig. Dass die Neuschlösser auch nach dem Abschluss der Sanierung der GrundstĂŒcke voraussichtlich im Jahr 2010 immer wieder mit Folien an der Hauswand leben sollen, etwa wenn eine Wasserleitung undicht ist, sei fĂŒr die Anwohner unzumutbar.
FĂŒr weitere Fragen steht der Vereinsvorstand gerne zur VerfĂŒgung â etwa wenn es Probleme gibt, die GesprĂ€che mit den Behörden erfordern oder sogar eine Rechtsbeihilfe. Je frĂŒher der Verein Informationen erhĂ€lt, desto schneller kann er reagieren. Das ist wichtig, weil die Zahl der eingeschalteten Behörden beachtlich ist â und die Entscheidungswege entsprechend lange sind.
Kontakt:
Carola Biehal, Telefon 06206/2241
GĂŒnter Weidenauer,
Michael Bayer, Telefon 06206/155270
E-Mail: verein (at) altlast-neuschloss . de