Sodabuckel in der Politik
Die Stadtverwaltung prĂ€sentiert den politischen Gremien ein Gutachten, das drei Sanierungsvarianten fĂŒr den Sodabuckel vorstellt. (Wir erlĂ€utern das Werk an dieser Stelle.) Die Presse berichtet ĂŒber die Diskussionen im Ortsbeirat und den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss. Lesen Sie unsere Zusammenfassung der Debatten.
Die Lampertheimer Zeitung erlĂ€utert nach dem Treffen des Ortsbeirats den Hintergrund der PrĂ€sentation in den Gremien: Nachdem die Studie vorliegt, „sei die Politik gefordert, zu sagen, was sie genau wolle. Dann mĂŒsse dies mit der Genehmigungsbehörde abgeklĂ€rt werden, erst danach könne die Planung beginnen.“
Der SĂŒdhessen Morgen mahnt dabei zur Eile: „Politik muss rasch handeln“, ist ein Kommentar von Uwe Rauschelbach ĂŒberschrieben. Darin heiĂt es: „Die Parlamentarier sollten im weiteren Entscheidungsprozess berĂŒcksichtigen, dass es nach den alarmierenden Nachrichten im Interesse der BĂŒrger von NeuschloĂ sein muss, das GefĂ€hrdungspotenzial durch Dioxin so bald als möglich zu minimieren. Kleinkarierte Debatten wĂ€ren deshalb jetzt fehl am Platz.“
Der SĂŒdhessen Morgen beschreibt zudem kurz erste Reaktionen: WĂ€hrend der Projektbeirat noch nicht zu einer abschlieĂenden Bewertung gekommen sei, habe BĂŒrgermeister Erich Maier erkennen lassen, dass die vom Gutachter bevorzugte Sicherungsvariante die gröĂte Aussicht habe, realisiert zu werden.
Die Lampertheimer Zeitung berichtet auch ĂŒber eine erste Stellungnahme des Projektbeirats im Ortsbeirat: „Michael Bayer vom Projektbeirat Altlasten NeuschloĂ (PAN) sagte, das Gutachten mĂŒsse noch mit den BĂŒrgern diskutiert werden. Daher habe der PAN noch keine Entscheidung getroffen.“ Es sei aber einzusehen, dass nicht 29 Millionen Euro fĂŒr die Sodabuckel-Sanierung ausgegeben werden könnten. Entscheidet man sich dafĂŒr, den Buckel nicht wegzufahren, bleibt die Frage, ob die Altlast mit einer Folie oder Wasserhaushaltsschicht gesichert wird. „Wenn die Sanierungsvarianten im Ergebnis gleich sind, sind wir sicher fĂŒr die billigere“, sagte Bayer. Die Gutachter gehen davon aus, dass sie gleichwertig sind. Der Projektbeirat geht dieser Annahme nach.
Unsere weiteren ersten Anregungen nach der LektĂŒre des Gutachtens: „Zu kurz und oberflĂ€chlich sei die Entwicklung der Grundwasser-GefĂ€hrdung abgehandelt worden, es seien Wahrscheinlichkeitsstudien nötig. Auch zur weiteren Nutzung des GelĂ€ndes fehlten Fakten: Wie viel Erde muss aufgeschĂŒttet werden fĂŒr einen Wald, und was kostet das? Unzufrieden sei der PAN auch mit den Staubmessungen – es sollte ‚flĂ€chendeckend‘ gemessen werden.“
Der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss bringt einen weiteren Aspekt in die Diskussion ein und fragt: „Was ist mit den Sandgruben?“ So ĂŒberschreibt auch die Lampertheimer Zeitung ihren Bericht. Bei den Sandgruben handelt es sich um weitere Altlasten, die – genauso wie der Rote Hof und weitere Stellen im Wald – die Stadt ĂŒber kurz oder lang sanieren muss. Anschaulich beschreibt Oliver Lohmann die Reaktion der Verwaltungsspitze: „Dies trieb BĂŒrgermeister Erich Maier SchweiĂperlen auf die Stirn: ‚Wir sollten uns auf den Sodabuckel konzentrieren, weil dieses Gebiet an der Wohnbebauung liegt. FĂŒr die Altlasten Roter Hof und Sandgruben ist die Stadt Lampertheim zustĂ€ndig, aber wir sollten das ruhen lassen, so lange es geht. Das kostet weitere MillionenbetrĂ€ge.‘ “
Gedanken macht sich die lokale Politik ĂŒber mögliche Folgekosten, wie der herausstreicht: Der Sanierungsexperte der Stadtverwaltung, Stephan Frech, habe „Alternativen aufgelistet, die eine Wald- oder Parklandschaft sowie einen Solarpark umfassten. Gleich fĂŒr welche Nutzung sich die Stadt entscheide, so werde sie fĂŒr ihre Kontroll- und Wartungspflicht dieses GelĂ€ndes auch Folgekosten tragen mĂŒssen.“ Ăber die Höhe wusste Frech noch nichts zu sagen.
Der Projektbeirat wird eine detaillierte Stellungnahme erarbeiten und dann auch hier veröffentlichen.